16. Tag, Sonntag, 07.10.2012

Der Wecker hat heute um 4.30 h geklingelt bzw. er sollte klingeln. Aber wir waren kurz vorher wach, weil unser Nachbar von oben oder von nebenan geduscht hat und den Ventilator angemacht hat. Da waren wir natürlich alle wach.
Ok, da hatten wir also 7 min weniger Schlaf. Auch egal, es war einfach viel zu wenig heute Nacht. Wir sind alle noch müde, aber voller Vorfreude und Hoffnung.
Gegen 4.50 h sind wir losgefahren und waren um 5.10 h auf dem Parkplatz vorm Museum angekommen. Allerdings sind wir nicht ausgestiegen, sondern sind im warmen Auto sitzen geblieben. Denn was sollen wir uns in die Kälte stellen. Heute ist es noch 10 Grad kühler als gestern morgen, aber dafür windstill. Knut hat einen Radiosender gefunden, der Live vom Festivalgelände berichtet. So sind wir auf dem aktuellen Stand und wissen, wann es los geht. Da wir keine 5 Minuten Fussweg haben, können wir getrost noch im Auto sitzen bleiben. Die erste Veranstaltung soll um 5.45 h losgehen. Allerdings war gestern ja auch nix pünktlich. So sind wir bis 6.15 h im Auto geblieben und als die Radiosprecher gesagt haben, dass sie nun loslegen sind wir losgelaufen. Gerade rechtzeitig, damit wir die ersten 9 Ballons aufsteigen sehen können. Denn diese sollten ja die Morning Patrol machen, allerdings wurde diese gleich mit dem Morning Glow kompiniert. Einfach schön anzusehen. Und wir haben auch gleich am Anfang bei Reihe A gestanden und hatten so den perfekten Blick.

Hier mal unsere Eintrittskarten von den einzelen Tagen und auch mal den Lageplan, damit ihr sehen könnt, wie gross das Gelände ist.

In Reihe A sind auch die drei Deutschen. Da sind wir mal gespannt, was sie für Ballons haben. Aber dazu dann später mehr. Denn bei ihnen hat es noch länger gedauert, bis sie losgelegt haben. Wir haben so im Gefühl, dass da jeder so einen gewissen Zeitplan einhalten muss oder soll, damit die Ballons vielleicht in Reihe stehen und dann hochgehen können. Allerdings ist es uns nicht wirklich aufgefallen.

Beim ersten Ballon der hochgestiegen ist, wurde die Nationalhymne gesungen. Ich denke viele haben es nicht mitbekommen, denn es gab nur wenige Lautsprecher. Diejenigen die es mitbekommen haben, haben sehr ergriffen und mit Hand auf dem Herz dagestanden. Nach Beendigung des letzten Tones ging ein Klatschen durch die Menschenmenge. Einfach total ergreifend fand das die Carmen.

Ich entschuldige mich jetzt schonmal dafür, dass ich heute ganz ganz viele Bilder hier reinstelle, aber ich kann mich nicht entscheiden, denn alle Ballons waren auf ihre Weise schön und es war einfach total fantastisch.
Sowas kann man nicht in Worte fassen, das muss man einfach erlebt haben.

Hier ein paar Eindrücke von den ersten Starts und was sich sonst so am Himmel abspielt. Ich halt lieber mal meine große Klappe und lass dafür die Bilder sprechen. Denke das genügt hier mal.

*Video*

Nach einiger Zeit hat sich bei den Deutschen auch langsam was gerührt und wir sind dann mal zu einem rüber geschlendert, nachdem man schon erkennen kann, um was es sich bei diesem Ballon handelt.

Und Carmen hat sich dann mit Dorothea unterhalten. Diese kommt aus Hessen, Nähe Wetzlar-Gießen. Da musste ich ja dann doch mal lachen. Allerdings wohnt sie in El Paso und sie ist zu Hause noch in einem Montgolfierenclub, wo auch der Pilot herkommt. Und der Glücksbär hat es sich erstmal auf dem Korb ein wenig gemütlich gemacht.

Und wie es sich so herausstellt, war der Pilot letztes Jahr mit dem FFH Ballon hier. Jetzt wissen wir es doch. Wenn uns schon der Radiosender keine Auskunft geben konnte, haben wir es per Zufall auch rausgefunden.
Leider haben wir aber unseren Apfelweinballon nicht gesehen, obwohl der Fahrer auf jeden Fall auch da ist. Das hat mir Dorothea erzählt bzw. natürlich Carmen und dem Glücksbären. Ich war ja im Auto und konnte die Ballons erst sehen als sie aufgestiegen sind. Aber das ist echt total schön.

Nachdem die drei deutschen Ballons sich aufgerichtet haben sind wir dann mal ein wenig spazieren gegangen.

Und es hat sich so einiges getan hinter den Ballons, was wir so nicht gesehen haben.
Hier wieder einige schöne Beispiele, was sich so alles in die Lüfte bewegt.

Hier mal ein Zebra bzw gleich mehrere auf einem Fleck.

Und weiter gehts mit vielen tollen Ballons.

Elvis hat es mir auch sehr angetan. Aber genauso die Eiscreme Cone.

Oder das hier.

Aber auch für unseren Willi haben wir das Glücksschweinchen gesehen.

Und unsere Reise auf dem Rasen geht weiter. Immer wieder staunen wir nicht schlecht. Leider ist wohl ein wenig mehr Wind aufgezogen, denn auf einmal sind keine Ballons mehr groß gestartet. Hauptsächlich keine, die irgendwelche Motive darstellen. Das Zebra war einer der letzten Motivballons die sich noch in die Lüfte gehoben hat.

Auch die Bienen haben sich leider nicht zur vollen Pracht aufgeblustert. Schade eigentlich, aber es gibt auch so viel zu bestaunen. Auch Darth Vader hat sich zwar mal aufgerichtet, aber ihn haben wir nicht von vorne erwischt, denn bis wir dann endlich zu ihm durchgedrungen sind, war er wieder platt.
Und eigentlich warten wir sehnlichst darauf, dass sich der Kaktus zur vollen Blüte entwickelt. Aber es dauert uns zu lange und so ziehen wir unsere Runde.

Und hier geht ihm die Luft aus.

Die Bienen haben wir leider nicht gesehen. Denen ging gar nicht erst genügend Luft in den Körper. Schade, aber wir haben sie gestern Abend ja von hinten sehen dürfen.

*Video*

Und wir merken auch nicht wie die Zeit vergeht.
Unterwegs hat Carmen dann mal mit den Zebras, (so heissen die Leute, die die Ballons beaufsichtigen, dass jeder in richtiger Reihenfolge startet und das nix passiert) und dem Glücksbären ein Bild gemacht. Er hat mich echt würdig vertreten, auch wenn er ein wenig klein ist. Sie fanden aber den Glücksbären einfach nur goldig.

und weil es gerade so schön ist, hier noch ein paar Bilder vom Glücksbären, damit ihr auch glaubt, dass wir wirklich dort sind.

Und hier noch ein Bild der beiden. Sehen sie nicht verdammt glücklich und zufrieden aus. Aber mir geht es genauso. Was für ein super tolles Erlebnis.

Gegen 9.20 h beschließen wir uns in Richtung Motel aufzumachen, denn wir müssen bis 11.00 h ausgecheckt haben und müssen noch packen und auch duschen. Und wir wissen ja nicht wie der Verkehr ist. Denn so langsam gehen ziemlich viele Richtung Ausgang. Kurz vorm Ausgang dreht sich Carmen nochmal um und entdeckt den Kaktus.

Da läuft sie nochmals los, obwohl sie so langsam ihre Füsse nicht mehr spürt, aber den schönen Kerl möchte sie noch im Bild festhalten.
Allerdings dreht er sich immer wieder so, dass sie ihn nur von hinten zu fassen bekommt. Egal wie schnell sie versucht um ihn rum zu kommen.

Aber dann hat sie es geschafft. In aller letzter Minute gelingt ihr noch ein Bild von vorne. Und keine 30 sek. später verliert der Kerl auch schon wieder seine Luft und sinkt in sich zusammen. Puh gerade nochmal Glück gehabt würd ich sagen.

Dann gehts mit schnellen Schritten zu Knut und dann zu mir ins Auto. Aber nicht ohne die beiden Bilder noch zu machen. Echt kurios, wieviele von den Zebras hier rumlaufen. Und ich glaube es war nur ein kleiner Teil, der sich dort versammelt hat.

Der letzte Blick zurück auf die paar übrig gebliebenen Ballons.

Wir waren dann um 10.15 h wieder im Motel. Es ging doch recht schnell, trotz der Autoschlangen. Hätte ich so nicht gedacht, denn bei soooooo vielen Leuten ist das ja nicht wirklich üblich. Ausserdem gibt es ja kein Gehupe und Gedrängel. Hier entschuldigt sich ja schon jeder, wenn man ihm selber vor die Füsse läuft.

Schnell wurde alles gepackt und Knut hat gleich angefangen die Speicherkarten zu sichern. Denn für das White Sands N.M. hat er sonst keinen Platz mehr auf den Karten.

Um 11.10 h verlassen wir dann das Hotel.

Als erstes geht es nochmals zu dem Petroglyphs National Monument. Dort haben wir wieder einen Stempel abgeholt und nach langem hin und her hab ich auch ein Bild bekommen. Der Ranger wollte doch tatsächlich kein Bild von sich machen lassen, denn er wäre in einem öffentlichen Amt beschäftigt. Ich glaub eher, er fand mich einfach nicht hübsch oder vielleicht auch sich nicht.

Dann hab ich auf den Volunteer gewartet bis er fertig war und hab nochmals meinen ganzen Mut zusammen genommen. Denn ich war schon ein wenig enttäuscht und verletzt. Es hat sich ja noch nie jemand angestellt. Aber vielleicht liegt es auch an der Spezie Mann. Ich weiss es nicht. Der Volunteer hat erst gemeint, das würd nicht gehen. Da ist mein Herz gleich in die Tasche gerutscht. Er meinte, dann würde ihn ja das FBI finden. Ich meinte nur, das glaub ich nicht und dann hat er mich angelacht und schon haben wir gemeinsam gelächelt.

Weiter ging es auf die Interstate und in Richtung White Sands N.M.
Erst hat Carmen ein Nickerchen gemacht und keine 40 min später ist Knut rausgefahren und die beiden haben sich abgewechselt. Ich hab auch gleich die Gunst der Stunde genutzt und mit beiden ein Nickerchen gemacht.

Aber die Strecke war auch sowas von langweilig. Das war echt ätzend. Auf so geraden Strassen unterwegs, einfach unvorstellbar. Es gibt aber keine Bilder davon. Das schlimmste war eine Baustelle von 15 Meilen, wo nur 45 mph gefahren werden durfte. Und man hat nur am Anfang und am Ende mal rote Hütchen stehen sehen. Ansonsten war die Fahrbahn wie neu. Neben der Fahrbahn ist wohl die Baustelle. Es soll wohl ne neue Strasse oder sowas entstehen. Wir haben auf der ganzen Strecke 4 Baufahrzeuge stehen sehen. Aber es war echt ätzend so langsam zu fahren. Andere Autofahrer haben uns noch böse beschimpft und haben uns in einem Affentempo überholt. Aber selbst der Trucker hinter uns wurde irgendwann auch immer kleiner, denn er muss so 1-2 Meilen weniger auf dem Tacho gehabt haben als wir. So langsam können wir demnach nicht gewesen sein.

Gegen 16.00 h sind wir dann in Alamogordo im White Sands Motel angekommen. Bis jetzt sind wir wohl die einzigen Gäste. Und was soll ich euch sagen. Wir haben genau das selbe Zimmer bekommen wie vor zwei Jahren. Ist ja schon echt lustig. Zumindest sind wir weit von der Hauptstrasse entfernt und leider ganz nah zur Nachbarschaft die einen kläffenden Hund hat. Sowas ätzendes. Hoffentlich hält er heute Nacht seine Schnauze. Hier gleich ein paar Bilder vom Zimmer.

Kurze Zeit und ein Sandwich später sind wir zum White Sands N.M. aufgebrochen. Das war sozusagen unser Frühstück, denn in Albuquerque wollten wir zum Ihop, aber es war sowas von voll, dass wir keine Lust hatten noch ne halbe Stunde zu warten bis ein Tisch frei wird. Na ja die Leute waren nach dem Festival einfach wohl alle hungrig. Eine Frau meinte, es wäre hier überall so voll. Das hab ich ihr auch geglaubt. Na ja so sind wir einfach hungrig gefahren. Denn wir dachten wir finden gleich was. War aber Fehlanzeige. Aber das macht ja nix. Irgendwann war der Hunger verflogen.

Am Visitorcenter wurde ein kurzer Fotostop eingelegt.

Der Ranger musste auch erst kurz überlegen, ob er das wirklich wollte wegen dem Bild, aber dann hat er mir noch vierbeinige Gefährten von mir vor meine Füsse gesetzt. Und ich hab ihm meine Karte gegeben und er hätte gern gleich mal geschaut, aber die nächsten Leute haben ihn wieder in Beschlag genommen. Na ja mal sehen, aber ich denke er wird noch geschaut haben.

Dann ging es in den Park. Wir haben des öfteren angehalten, sind ein wenig gelaufen und haben das ein oder andere Bild gemacht.
Einfach schön ist es hier. Und dem Glücksbären hat es auch gefallen.

Wir sind den ganzen Loop gefahren und haben öfter gestaunt wieviel hier los ist. Aber es ist ja auch Sonntag und es waren viele Familien da. Ein Nachteil für uns, denn somit sind ziemlich viele Fussspuren zu sehen. Aber wir hoffen mal, dass es heute Nacht windet und sie morgen früh verschwunden sind. Aber wir haben auch den ein oder anderen Fussabdruck hinterlassen.

Ich wusste gar nicht, wie gross die Carmen eigentlich ist. Ich dachte immer, sie ist viel kleiner.

Hier mal ein paar der vielen Leute im Park. Und dann noch gleich die Schlitten, mit denen sie die Hügel dort runterfahren.

Die Sonne neigt sich immer mehr zum Horizont, doch wir wollen nicht warten bis sie ganz untergegangen ist. Wir haben echt langsam hunger. Seit gestern Nachmittag gab es ja nix Gescheites mehr. So sind wir gegen 18.30 h zurück nach Alamogordo gefahren und haben bei Papa Johns eine Pizza geholt. Diese war auch sehr lecker und natürlich mal wieder riesig. Aber für 15 $ kann man da doch nix sagen, oder?

Jetzt sind wir pappsatt und müde im Zimmer. Schreiben noch ein wenig am Bericht, obwohl es wirklich schwer ist es in Worte zu fassen, so fantastisch, cool, atemberaubend, super war der Tag heute.

Ich schwelge jetzt noch ein wenig in Erinnerungen und wir lesen uns dann morgen wieder.

Gute Nacht

Euer
Carmibaer

gefahrene Meilen: 300 Meilen (30782)
Essen: Papa Johns 15,14 $
Motel: white Sands Motel 70,90 $