13. Tag, Donnerstag 30.09.2010
Wie immer klingelte der Wecker zur selben Uhrzeit. Als erstes wurde geduscht, E-Mails gecheckt und kurz im Forum vorbeigeschaut. Die nächsten Tage werden wir wohl kein Internet haben. Aber warten wir es einfach mal ab. Dann ging es kurz zum Frühstücken, aber es gab außer süße Teilchen und Toastbrot nicht wirklich viel.
Um 9.00 h ging es los. Als erstes zum Walmart und einem Supermarkt, da Walmart keine frischen Lebensmittel hatte. Wir mussten uns ein wenig eindecken, wer weiß was wir die nächsten Tage im Yosemite N.P. bekommen. Dann sind wir Richtung Sequoia N.P. aufgebrochen.
Direkt am Eingangsschild kamen auf einmal eine Menge Rangers an und ein passendes Feuerwehrauto. Das musste erst nochmal abgelichtet werden. Wir vermuten, dass sie dort vor dem Eingangsschild ein Gruppenfoto gemacht haben, aber gewartet haben wir nicht, bis sich alle aufgestellt haben.
Der erste halt war um 11.00 h am Visitorcenter. Dort gab es das obligatorische Foto mit einem Ranger. Er hat mich glatt zum Junior Ranger ernannt, weil er mir den Hut aufgesetzt hat. Seinen eigenen Hut hat er auch erst noch geholt. Wenn schon ein Ranger Bild, dann eines, mit allem. Ich glaub der fand mich süß. Ich ihn aber auch.
Leider gibt es unterwegs eine Baustelle am Amphitheater, wo man von Süden kommend immer nur zur vollen Stunde durch kann. Die Fahrzeit bis dorthin beträgt aber auch gute 40 min. Wir hatten somit Glück und kaum Wartezeit bis zum Durchfahren.
Unterwegs haben wir auch immer mal angehalten. Aber keine Bären weit und breit in Sicht. Nur Schilder die auf die Gefahr und auf Bären hinweisen. Als wir dann um 11.50 h an der Baustelle ankamen hat sich die Sonne weitestgehend hinter Wolken verkrochen und die Mücken kamen raus. Da haben wir uns erst mal eingesprüht, damit Carmen nicht schon wiederneue Mückenstiche abbekommt.
Nach der Baustelle haben wir als erstes den Weg zum Tunnel Log eingeschlagen, denn ich wollte unbedingt durch diesen Baum fahren. Es war dort nichts los, was ja für uns ganz gut war. So konnten wir ausgiebig Fotos machen und auch ein Video drehen beim Durchfahren.
Dann sind wir bis zum Ende der Straße gefahren und sofort wieder umgedreht. Das war auch unser Glück, denn vorm Tunnel Log lief uns ein Bär entgegen. Der sah richtig schön aus. Da hat die Carmen doch glatt mitten in der Kurve umgedreht, um ihn ein Stück zu verfolgen. Ich hoffe die Bilder und das Video gefällt euch.
Der erste Bär dieses Jahr from Charly on Vimeo.
Wir waren ganz aufgeregt endlich mal einen unserer Verwandten zu sehen. Dann mussten wir wieder wenden, denn wir wollten ja uns noch andere Ecken anschauen und sind nochmals durch den Baumstamm gefahren, weil es so einen Spaß gemacht hat. Danach haben wir kurz beim Auto Log angehalten. Dort gab es riesige Tannenzapfen. Die sehen echt toll aus.
Aber das Wetter wurde irgendwie immer schlechter. In der Ferne haben wir es donnern gehört. Und die Temperatur ist bis auf 67 F zurück gegangen. Ansonsten haben wir heute 97 F gehabt. (Selbst im Yosemite waren es bei Ankunft noch 84 F und das um 19.00 h)
Auf dem Rückweg zum Park-Highway stand auf einmal ein Ranger Auto mit offener Fahrertür und vom Ranger weit und breit keine Spur. Aber nach der nächsten Kurve stand er und weitere Leute und schauten auf die Grünfläche hinter den Bäumen. Und da waren noch zwei weitere Bären zu sehen. Erst wurde aus dem Auto fotografiert und dann hat Carmen das Auto kurzerhand am Straßenrand abgestellt und ist ausgestiegen. Es war wohl eine Bärenmama mit ihrem Jungen. Die beiden sahen echt zu niedlich aus, aber leider haben wir sie nicht so gut getroffen.
Nach ca. 10 min sind wir dann weiter gefahren. Nächster Halt war der Parkplatz vom Sherman Tree. Dort wurde erst noch mal eine kurze Pipipause eingelegt und dann sind wir losgelaufen Richtung Sherman Tree. Allerdings kamen Knut und Carmen kurze Zeit später wieder ohne den Riesenbaum gesehen zu haben. Auf halber Strecke fing es zu regnen an und da Knut die Kamera ohne Rucksack mitgenommen hatte sind beide wieder umgedreht, weil man auch nicht abschätzen konnte wie lange es regnet. Der Weg ging nur stetig bergab und war nicht wirklich schwierig, da er geteert ist. Auf dem Rückweg saß da frech ein Vogel im Baum, der sich auch nicht stören ließ. Irgendwie schon niedlich
Dann wurde im Auto erst mal ein Picknick veranstaltet und abgewartet, ob es doch wieder aufhört zu regnen. Dabei haben wir festgestellt, das die Apfeltaschen von Carmen abgepackt wurden. Sie kann sich nur leider nicht daran erinnern.
Aber es hat immer noch getröpfelt und so sind wir dann alle weiter zum Visitor Center des King Canyon gefahren. Wir mussten heute ja noch bis in den Yosemite N.P. und der Weg ist noch lang. Deswegen konnten wir nicht ewig warten, ob es aufhört zu regnen. Im Visitor Center hab ich mir den Stempel abgeholt und Knut hat noch ein Buch gekauft. Titel: „Leben mit Bären“. Also wenn jemand noch Fragen dazu hat, wie wir zusammen leben können leiht es Knut euch gerne.
Hier noch ein paar Bilder vom Sequoia und dem Kings Canyon.
Es wurde nun echt Zeit aufzubrechen, denn wir haben noch einige Meilen vor uns. Eigentlich schade, denn hier hat es mir besonders gut gefallen bei meinen Artgenossen und den riesigen Bäumen. Nur die Mücken hätten nicht unbedingt sein müssen. Die waren echt nervig.
Um 14.30 h ging es dann erst nach Fresno. Aber unterwegs hätte Carmen beinahe einen Unfall gehabt. Plötzlich kam von rechts aus dem steilen Wald ein Bär direkt vors Auto gesprungen. Carmen hat nur noch gebremst und der Bär ist kurz vorm Auto verharrt und dann links den Abhang hinunter. Knut konnte so schnell kein Bild machen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer sich mehr erschrocken ist, der süße Bär oder die Carmen. Zum Glück ist Carmen nicht so schnell gefahren wie erlaubt war, sonst wär der Bär wohl am Kühlergrill gelandet. Aber gut, das nix passiert ist.
Carmen und der andere Bär from Charly on Vimeo.
In Fresno sind wir kurz bei Rei vorbeigefahren. Wir haben dort einen bzw. zwei Gorillapods gekauft. Einer ist für Johannes, den wir ja bald wiedertreffen. Dann ging es aber fix weiter, denn es sind immer noch ca. 100 Meilen, die wir zurück legen müssen und ab jetzt werden die Straßen enger und somit brauchen wir bestimmt länger als auf der Interstate. In Oakhurst wurde unser Auto nochmal aufgefüllt, ein paar Stückchen für morgen und übermorgen zum Frühstück gekauft und bei Subways haben wir unser Abendessen mitgenommen. Denn wir wissen ja nicht, was es in der Lodge zu Essen gibt.
Um 19.10 h sind wir endlich an der Cedar Lodge angekommen. Es war auch fast schon dunkel. Unterwegs war noch eine Baustelle, denn es sind Gesteinsbrocken auf der Straße gelegen, weswegen die Zufahrt einspurig wurde und mit Ampelschaltung versehen war. Wir hatten Glück und mussten nicht lange auf die Grünphase warten.
Das erste uns zugeteilte Zimmer haben wir dankend abgelehnt. Genau neben der lauten Eismaschine. Nein danke und noch ein Kingbett, obwohl wir ja ein Zimmer mit zwei Queenbetten gebucht hatten. Das muss nicht sein. Wir wieder zurück zum Office gefahren, denn die Wege in der Cedar Lodge sind lang. Diese besteht aus 5 verschiedenen zweistöckigen Gebäuden über das Gelände verteilt und wir haben im vorletzten Block ein Zimmer zugeteilt bekommen. An der Rezeption wurde nett gefragt und es war kein Problem ein anderes Zimmer zu bekommen. Allerdings hat uns das Bürschchen an der Rezeption nach 5 Minuten nicht mehr erkannt. Er wollte wissen, ob das Zimmer, was wir zugeteilt bekommen haben noch sauber ist und die Betten ordentlich. Was denkt er denn, was man in 5 min alles anstellen kann, wenn man schon 3 min zur Zimmersuche und eineinhalb Minuten zum Fahren zum Office benötigt.
Außerdem hat er es bedauert, dass er uns nur noch ein Zimmer mit zwei Betten anbieten konnte. Was hat Carmen gestrahlt und war darüber glücklich und wir haben sogar im oberen Stockwerk ein Zimmer gehabt. Da kann uns keiner auf dem Kopf rumtanzen.
Das Bett hat mir wirklich sehr gut gefallen. Da kann ich bestimmt sehr gut drin schlafen, wenn mich doch meine Artgenossen beschützen.
Wir haben nur noch fix das Auto ausgeräumt unsere leckeren Sandwichs verspeist, ein wenig am Reisebericht geschrieben und sind dann schlafen gegangen.
Internet gibt es auf den Zimmern nicht. Nur in der Lobby und das gegen Gebühr. Uns war erstens der Weg viel zu weit und zweitens das Geld zu schade.
So Schluss für heute
Euer
Carmibaer